„Sicherer Hafen Mannheim“ ist ein zivilgesellschaftliches Bündnis von derzeit 41 Mannheimer Einrichtungen und Organisationen. Initiiert wurde es im März 2019 von Save Me Mannheim und Seebrücke Mannheim.

Vorrangiges Ziel des Bündnisses ist es, sich auf politischer Ebene für eine solidarische, vermehrte und verbesserte Aufnahme von geflüchteten Menschen in Mannheim einzusetzen.

Unsere gemeinsame Überzeugung

Anlass unseres Zusammenschlusses war und ist die zunehmende Abschottung Europas, die Kriminalisierung ziviler Seenotrettung und die unsägliche Situation auf dem Mittelmeer. Auslöser war auch unsere Überzeugung, dass wir die Verantwortung nicht permanent hin- und herschieben dürfen. Jede*r von uns ist verantwortlich für das, was passiert bzw. nicht passiert. Die Heterogenität unseres Bündnisses zeigt, dass in weiten Teilen der Mannheimer Zivilgesellschaft Konsens darüber besteht, nicht weiter tatenlos hinnehmen zu wollen, was sich an Inhumanität vor unseren Augen abspielt. 

Mannheim wird „Sicherer Hafen“

Im April 2019 traten wir mit einer gemeinsamen Erklärung an die Öffentlichkeit und forderten den Mannheimer Gemeinderat auf, sich per Beschluss der bundesweiten Kampagne "Sicherer Hafen" anzuschließen und sich Land und Bund gegenüber bereit zu erklären, aus Seenot gerettete Flüchtlinge aufzunehmen.

Am 9. Juli 2019 erklärte sich Mannheim dann per Gemeinderatsbeschluss zum „Sicheren Hafen“. Oberbürgermeister Peter Kurz teilte der Bundesregierung schriftlich mit, dass die Stadt Mannheim sich bereit erklärt, „aus Seenot gerettete Menschen, beispielsweise von einem zivilen Seenotrettungsboot, direkt aufzunehmen und unterzubringen.“

Mehr als Symbolik

Die Erklärung Mannheims zum „Sicheren Hafen“ ist mehr als ein symbolischer Akt. Es ist ein politisches Bekenntnis, denn wir sind davon überzeugt, dass der Druck auf diejenigen, die Entscheidungen treffen, von der Zivilgesellschaft und den Kommunen ausgehen muss. Wir möchten noch klarer als bisher artikulieren, in welcher Art von Staat wir leben möchten und uns entsprechend positionieren.

Wir möchten ein Zeichen setzen für eine offene, aufnahmebereite Gesellschaft, die schutzbedürftigen Menschen die Hand reicht! Und wir wollen Politiker*innen, die sich nicht von Rechtspopulisten treiben lassen, sondern diesen mutig und selbstbewusst die Stirn bieten.